Einfach mal einfach

Amrum, 06.08.2018

Eine zweistündige Fährüberfahrt bringt mein Radl und mich von Dagebüll nach Wittdün auf Amrum. Mein Plan: Eine Inselerkundung und -umrundung. Vielfältig ist die Insel. Sie bietet Strand, Watt, Dünen, „sprechende Grabsteine“, nette Dörfer und abgelegene, fast menschenleere Orte wie zum Beispiel die Ausgrabungsstätte um das eisenzeitliche Haus. Genauso stelle ich mir einen erholsamen Tag vor. Wenn jetzt die Autos auch noch am Festland blieben, wäre mein Glück perfekt. Aber es passt auch so, weil wir uns kaum begegnen, die Autos und ich. (mehr …)

Déjà-vu in Dänemark

Vejle BK – FC Midtjylland

Samstag, 4.8.2018 – 19:00 Uhr

Bølgen heißt auf Deutsch „Die Welle“ Dieser Wohnkomplex ist seit 2011 das Wahrzeichen von Vejle in Süddänemark.

Im Stadion von Vejle, dem „Vejle Stadion“ (Es geht auch einfach!) sah man die Welle nicht, Gottseidank! Und doch war es ein auf und ab mit bitterem Ende für die Mehrheit der 7519 Tilskuere, also doch wieder Sinnbild. Einigen bemerkenswerten Ereignissen durfte ich beiwohnen. Hier in Bild und Text und Gegenwartsform. (mehr …)

Maggs Geniestreich ist zu wenig – Tengling entscheidet erstes Seederby nach 16 Jahren mit 3:1 für sich!

TSV Tengling vs. SV Taching am See 3:1

Peter Magg 0:1 (38)
Johann Ertl 1:1 (49)
Bennet Fidel 2:1 (57)
Mathias Obermeyer 3:1 (78)

Seit Wochen fieberte die ganze Gemeinde auf das erste Punktspiel seit 16 Jahren zwischen Tengling I und Taching I hin. Die Tenglinger hatten sich nicht lumpen lassen und Reporterlegende Karl-Heinz Kas engagiert, der die Zuschauer aufs Derby einstimmte. Bei weitem nicht die einzige Prominenz, neben zahlreichen Gemeinderäten war auch Ski-Ass Josef Ferstl zugegen, einzig Bürgermeisterin Haas wurde schmerzlich vermisst. Einige Fans mutmaßten sie sei zu beschäftigt, weil sie den neuen Tachinger Kunstrasenplatz mit Rasenheizung planen müsste.

Aber zum Spiel. Der Beginn war etwas zerfahren, auch wenn die Tenglinger leichtes Übergewicht hatten, ohne sich große Chancen herauszuspielen. Einzig Torwart Hocker musste kräftig nachfassen, um die Führung der Gastgeber zu verhindern. In der Folge gestaltete sich das Spiel offener (mehr …)

Von Flugzeugen, Popcorntüten und Perspektivwechseln

Aus der Serie: Der Titan berichtet:
heute nicht aus der Oberliga sondern nach genau zwei Jahren mal wieder aus Schweden, über…

ein ganz besonderes Erlebnis bei den Himmelblauen aus Malmö,
est. 1910

Wie bekannt spielt die schwedische erste Liga Allsvenskan eine Kalendersaison, und so hatte ich die Gelegenheit, ein Spiel des amtierenden Meisters Malmö FF live zu sehen. Gegner war im 10. Ligaspiel die Mannschaft von B.K. Häcken, einem kleinen Ort nahe Göteborg. Begleitet von ca. 30 Fans mit selbstgemalten Bannern und Fahnen.

Mit „Vi är Malmö“ kreiste ein Flugzeug dreimal übers Stadion und bekundete damit, was (mehr …)

Ein Spiel dauert 60 Minuten

FK Željezničar – HŠK Zrinjski 2:2
Stadion Grbavica, Sarajevo, 27. April 2018
Zuschauer: 7000

Mit dem Zug den Westbalkan hinunterfahren und dann in Sarajevooo-o-o-o-o-o-o-ooooo den FK Željezničar anschauen – das ist nur konsequent. Denn željeznička stanica heißt Bahnhof und der željezničar ist der Eisenbahner, da konnte es an einem warmen Freitagabend gar nichts anderes geben als nach Grbavica ins Stadion zu gehen. Zumal ein echtes Spitzenspiel anstand, Zweiter gegen Erster, und ein Sieg Željo nach Punkten zum Spitzenreiter aus Mostar hätte aufschließen lassen.

Hätte. Denn wie bei allen anderen Spielen meiner Reise gewann auch hier nicht der, von dem ich es wollte. Aber knapp war es zumindest – der Ausgleich für die Gäste fiel in der 89. Minute.

Den wiederum bekam der ca. 400-köpfige Auswärtsanhang gar nicht mehr vor Ort mit. (mehr …)

In der Zwischenzeit: Panoramen (X)

Es hat eine Weile gedauert, bis der lindwurm seinen Verein in Wien gefunden hatte, der aber gar nicht in Wien, sondern in der Südstadt gelegen ist, einem Ortsteil von Maria Enzersdorf, ein paar Kilometer südlich der Wiener Stadtgrenze: Die Admira, die eigentlich eben doch ein Wiener Verein ist, aber bei den ganzen Umsiedlungen, Namensänderungen und Fusionen im österreichischen Fußball ist das ja nicht immer ganz so leicht zu durchschauen.

Südstadion Maria Enzersdorf, 13. Mai 2017: Admira – WAC 3:2

Übrigens: Wer den offiziellen Namen der Admira seltsam findet, der sollte sich erst einmal den des damaligen Gegners zu Gemüte führen: Der Wolfsberger AC heißt eigentlich auch anders.

 

Doppelter Doppelpack am Doubleheader

    

FC Floriana vs. Naxxar Lions 2:0
Hamrun Spartans vs. Sliema Wanderers 2:3
Malta / Paola
BOV Premier League
Hibernians Stadium
17. März 2018
Ca. 400 Zuschauer

Malta, diese geschichtsträchtige Insel, die seit jeher unter dem wechselnden Einfluss fast aller großen Kulturen des Mittelmeerraums stand, aber vor allem durch die Briten geprägt wurde, da die Insel ab dem Jahr 1814 eine britische Kronkolonie war. Nach dem zweiten Weltkrieg blieb Malta noch lange Teil des Commonwealth. Erst seit der Ausrufung der Republik am 13. Dezember 1974 ist die Queen nicht mehr Staatsoberhaupt Maltas. Die beiden Amtssprachen sind Englisch und Maltesisch, eine Mischung aus dem Arabischen und dem Italienischen. Für jeden an Historie interessierten Menschen sollte eine Reise nach Malta zur Pflichtveranstaltung erklärt werden.

Aber auch sonst hat Malta einiges zu bieten. Natürlich auch Fußball. Und jetzt endlich sind wir beim Thema. In den Pubs (mehr …)

Heldenhaft

Danke den Herren Heynckes und Streich, dass sie den unsäglichen „Sportmoderatoren“ immer wieder die Stirn bieten und sich nichts gefallen lassen. Ich finde es unerhört und abstoßend, was sich manche dieser selbstherrlichen Kommentatoren so erlauben. Immer Krisen herbeirufen und Menschen regelrecht in ihrer Ehre verletzen.

Und wozu? Nur dass sie selbst wie die Retter der Sportnation dastehen? Die sollen eine Sache tun, nämlich das Spiel kommentieren und nichts anderes. Aber da sie damit wohl Probleme zu haben scheinen, steigern sie sich in einen völlig bedeutungslosen, skygesteuerten Investigativjournalismus.

In meinen Augen grenzt dieses Gehabe schon an Faschismus.

Und wenn sie selbst mal kritisiert werden, dann spielen sie die beleidigte Leberwurst und haken ständig nach. So macht Fußball jedenfalls schon lange keinen Spaß mehr.