…dabei ist es doch einfach nur Europapokal!

Eigentlich eine schöne Zeit des Fussballjahres: Ende Juli, Anfang August; sonst noch nicht viel los im Fussballbusiness, die nationalen Ligen haben ja noch nicht angefangen. Seit ein paar Jahren spielt der Verein meiner neuen Heimatstadt, Aberdeen FC, in der Qualifikation für die Europa League. Zumeist gab es dabei das gleiche Muster: in den frühen Runden gegen irgendwelche schlagbaren osteuropäischen Gegner, die dann geschlagen werden, später dann gegen osteuropäische Gegner, wo ich dann nicht sagen kann, ob die eigentlich schlagbar sein sollten, gegen die dann aber doch verloren wird; vermutlich wegen des Wetters, in Osteuropa ist es ja in dieser Zeit deutlich wärmer als an der schottischen Ostküste. Nur selten war es anders, einmal schied man aus gegen Real Socidead San Sebastián und dieses Jahr geht es eben gegen Burnley, wobei man jetzt ja wieder anbringen kann, dass es dieses Jahr ja diese Hitzewelle gegeben hat.  

(ein Artikel zum Thema „Battle of Britain“ kommt nicht ohne Photo einer Schlange aus.)

Da das Wetter eines meiner Lieblingsthemen ist, schreibe ich jetzt darüber. Ich finde das Wetter an der schottischen Ostküste ganz hervorragend. Man könnte es moderat nennen oder auch praktisch. Es ist nie zu warm und nie zu kalt. Es ist überraschend trocken und wenn es regnet gibt es Nieselregen oder kurze Regenschauer, nicht so tagelangen Dauerregen wie man ihn aus dem Alpenvorraum oder anderen tropischen Gebieten kennt. Es ist immer windig; das kann störend sein, führt aber auch dazu, dass es selten total grau und bewölkt ist; der Wind reißt die Wolken eigentlich immer ein wenig auf, so dass es ein wenig Sonne und ein wenig blauen Himmel gibt. Und die Hitzewelle haben wir hier natürlich auch gespürt, am wärmsten Tag war es 26 Grad. Der beste Sommer aller Zeiten!

Also, zum Fußball, zunächst aber noch nicht zum Spiel. Das Stadion, auch Pittodrie genannt, liegt nur 500 Meter vom Strand entfernt. Das führt dazu, dass oft eine größere Anzahl von Möwen dem Spiel beiwohnen, vermutlich, weil ja auch eine größere Anzahl an Pies während so eines Spiels gegessen wird. Da nicht alle diese Möwen lustig finden – ich schon – hat der Verein einen Falken angestellt, dessen Aufgabe es ist, die Möwen zu vertreiben. Ich konnte dieses mal die Ankunft des Falken und seines Falkners beobachten; alle waren sehr entspannt, der Falkner führte Gespräche mit den Ordnern und der Falke wartete. Ich hielt bereits Ausschau nach den Möwen und fragte mich ob der Falke wohl etwas zu tun bekommen wird. Viele Möwen sah ich nicht und irgendwann war der Falke dann weg, ich weiß gar nicht, ob im Dienst oder nicht; wie gesagt, viele Möwen sah ich nicht.

(der Falke macht einen sehr entspannten, aber fokussierten Eindruck).

Zum Spiel jetzt ein paar Zahlen, Quelle BBC: Burnley, als 7. der Premier League ja einer von Europas Großen, bekam zuletzt 120 Millionen Britische Pfund aus Fernsehgeldern; Aberdeen nur 2 Millionen. Der Neuzugang im Sturm bei Aberdeen, Sam Cosgrove, kam für 20.000 Pfund aus Carlisle, ich weiß gar nicht wo die spielen; auf dem Platz traf er auf James Tarkowski, englischer Nationalspieler. Cosgrove kompensiert den Weggang von Adam Rooney, eine Art Publikumsliebling, der ein paar Jahre hier gespielt hat und nun in die National League in England gewechselt ist, das ist die 5.Liga dort. Es wurde kolportiert, dass er dort 4.000 Pfund pro Woche verdient, das soll das Doppelte von dem in Aberdeen sein.

Ein nicht sehr gleiches Duell also, auf das ich sehr gespannt war. Und es war echt saugeil, 1:1 im Hinspiel, großartige Stimmung und auf dem Platz tatsächlich zwei ebenbürtige Teams. Im Rückspiel dann ja auch nach 90 Minuten 1:1, nach Verlängerung kam Burnley dann weiter. Ein Jammer, Aberdeen war echt gut. Immerhin nicht raus gegen jemand aus Osteuropa und auch nicht wegen des Wetters. Wie gesagt, der beste Sommer aller Zeiten!

 

They call it Battle of Britain…
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