Das ist mal ein Vorhaben.

Samstag früh: Wolfratshausen nach Linz.

Sonntag mittag: Linz nach Wolfratshausen.

Dazwischen: Knapp dreißig Kilometer Schlendern, Latschen, Spazieren und Flanieren.

Unterwegs: Der ein oder andere Bosna-Stand (Für mich bitte ohne Zwiebel). Ein paar Kirchen erkunden.  Natürlich viele Erfrischungsgetränke. Diverse Biergärten. Fußballderby.

Und: Viele Begebenheiten, die mich einmal mehr zum Staunen, Philosophieren oder auch Verzweifeln bringen.

Das ist eine dieser Fragen: (Sollte das Ihnen als Leserin oder Leser zu viel sein, unten gibt es noch Bilder…)

  • Wenn ich an Karneval verkleidet durch die Straßen ziehe, muss ich nicht damit rechnen, dass ich gleichzeitig zum Ziel einiger Kameras werde?
  • Sollte es sich bei Fußballfans nicht genauso verhalten, wenn diese sich zusammenrotten und grölend durch die Straßen Richtung Stadion pilgern?
  • Warum nun muss ich es mir gefallen lassen, wenn solche Typen dann „Handy weg“ fordern und dieses zur Not mit körperliche Gewalt versuchen durchzusetzen?
  • Sind wir da nicht ganz schnell beim Recht des Stärkeren angelangt?
  • Somit findet man in nahezu allen dieser „Umzüge“ auch faschistoides Gedankengut?
  • Mir hat es jedenfalls überhaupt nicht getaugt, wie manche dieser Fans sich profilieren und gewaltbereit darstellen.
  • Ich bin mir sicher, dass man so etwas bei jeder Fangruppe wiederfindet, mal stärker mal schwächer. Ob in der Bundesliga oder beim Dorfverein. Wir sind die Geilsten und alle anderen sind das Allerletzte. Längst scheint es so, als würde der Hass auf die Anderen die Liebe zum Eigenen übertreffen.
  • „Das lehne ich ab.“ (Zitat: Christian Hölbling, österreichischer Clown)

 

Da gefällt mir die Stimmung beim Streetball an der Donaulände schon deutlich besser.

Wir feiern das, was wir alle lieben, nämlich Basketball.

Wir treten in den Wettkampf, sind uns aber einig, dass der Spaß und das Sportliche im Vordergrund stehen.

Und daneben stehen zwei tiefenentspannte Urlauber aus Wolfratshausen mit Bosna in der Hand.

 

Ob am Abend auf der Gugl auch der sportliche Aspekt überwiegen wird?

Aus meiner Sicht auf jeden Fall. Spätestens mit dem Führungstreffer duch einen ehemaligen Spieler des FC St. Pauli (PZ) ist klar, wohin die Reise geht. Der LASK dominiert das Spiel, erhöht auf 2 zu 0 und bringt das Ding ganz locker nach Hause. (Was auch immer damit gemeint sein mag.) Kaum Gegenwehr durch Blauweiß. Die Anhänger des Aufsteigers sind nur noch optisch zu vernehmen. Derbyatmosphäre ist auf dem Platz wenig zu spüren.

Und was ist zu dem Stadion zu sagen? Früher war es bestimmt mal schön. Ist halt einfach ein modernes Betondings mit seperaten Eingängen und viel zu wenig Toiletten. Nächstes Mal vielleicht das Derby am Donaupark im November. Dann aber ohne Baden in der Donau.

 

 

Fakten, Zahlen und seltsame Verhältnisse

Immer eine gute Idee: Im Biergartl an der Donau ganz erfrischend das „Zwetschken-Apfel Aronia, Selektion Mühlviertel“.

Danach ein Sprung in die sehr kalte Donau. Da bleibt dir die Luft weg.

 

Seltsam ist, wenn ich um 44 Millionen Euro ein Stadion für 5900 Menschen errichte, welches an 11 von 365 Tagen im Jahr genutzt wird.

Und dann ist es zum Eröffnungsspiel nicht einmal ausverkauft.

Seltsam ist, wenn ich mich Blau-Weiß nenne und die Farbe Blau so gut wie nicht in Erscheinung tritt.

Im Hintergrund übrigens der Mariendom, die größte Kirche Österreichs.

Schon eindrucksvoll, aber gibt es keine blauen Bengalos mehr?

Erinnert ein wenig an das Trikotdesaster des FCB. Die haben es ja nun endlich beim Bundesligaauftakt geschafft, das Rot und Weiß vom Trikot zu verdrängen. (Aber andere Baustelle)

65 Millionen hat dieses Stadion auf der Linzer Gugl verschlungen. Knapp 20000 Menschen passen hier rein.

Leben in die Bude kommt jährlich inklusive internationaler Spiele vielleicht an 14 Tagen.

Für die Baukosten beider Stadien in Linz hätte man sich auch einen englischen Stürmer kaufen können…

 

Dieser Aufkleber beim Ars Electronica Center sagt so einiges aus.

Es sollte mehr Wenz geben in der Welt.

 

Letzter Eindruck dieser Tour. Am Hafen von Linz.

Lasst die Farben sprechen. Wunderbar, was Künstlerinnen und Küntlern in dieser Stadt alles ermöglicht wird.

Bis zum nächsten Mal, liebes Linz.

 

Die Nummer eins in Linz sind wir – nein wir… auf jeden Fall nicht ihr…?

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