Aus der Serie: Der Titan und die Dame berichten
Heute aus dem Estadio Unidad Deportiva Atanasio Giradot, Medellin

 

   

Atlético Nacional – Santa Fe 3:0

Nein, es ist nicht so, dass wir unsere Reise nach den Spielen in den einzelnen Ländern richten. Und auch der Spielplan wird nicht unserer Reiseroute angepasst. Es ergibt sich halt einfach so, und das ist das besondere!

So geschehen bei unserer Ankunft in der fußballverrückten und höchst interessanten Stadt Medellin, der zweitgrößten Kolumbiens.

Am zweiten Tag stand das Achtelfinale der Copa Colombia zwischen dem landesweit beliebten Traditionsverein Nacional und Santa Fe aus der Hauptstadt Bogotá an. Gespielt wurde im zentral gelegenen Estadio Atanasio Giradot, das fußläufig von unserer Unterkunft entfernt lag.

Und fußläufig bedeutete in diesem Fall geradewegs durch die Ausgehmeile direkt zum Stadion. Schon eine Stunde vor Spielbeginn sammelten sich auf eben dieser („La 70“ genannten) Straße gruppenweise die in den Vereinsfarben gekleideten „Hinchadas“. Ähnlich euphorisch wie bei unserem FCSP!

  

So gelangten wir nach Zwischenstopps zum Vorglühen über das weitläufige Gelände mit diversen Sportstätten zum Stadioneingang. Die Tickets besorgte uns unser überaus hilfsbereiter Vermieter im Voraus ohne Registrierung. Alles sehr entspannt hier in Kolumbien!

Vor dem Spiel konnten sich die Fans mit dem vor jeder Tribüne aufgestellten Duplikat des Pokals ablichten lassen. Das Stadion mit seinen vier mächtigen eigenwillig gebogenen Flutlichtmasten stammt aus den 50ern und wurde damals mit einer Laufbahn versehen, die jetzt verschwunden ist. Trotzdem blieb die weitläufige Distanz zum Spielfeld. Wir hatten Karten für die Tribuna Sur, die Heimkurve der stimmungsmachenden „aficionados“, die sich nach und nach füllte. Dann ging es los, nicht das Spiel, sondern der Einmarsch der Kapelle auf den Oberrang! Diese gab fortan den Takt vor und die riesige Schar der fahnenschwingenden Fans stimmte ein Lied nach dem anderen an. 90 Minuten lang!! Beeindruckend!

 

Weniger das Spiel des einstigen zweimaligen Copa Liberdatores-Gewinners AN. Weit entfernt von der ehemals starken Form stolperte das Heimteam über den Rasen. Noch bei der Copa America wusste die Selecion von Kolumbien zu beeindrucken, doch die beiden Aushängeschilder, Nacional und Independiente Medellin, spielten weder in der diesjährigen Copa Liberdatores noch in der Copa Sudamericana eine Rolle. Sie waren schlichtweg nicht mal vertreten!

Dass Nacional dennoch 3:0 gewannen lag eher an der Unzulänglichkeit des Gegners aus Bogotá und am Schiedsrichter: Der gab zwei fragwürdige Elfmeter für Medellin. Die jeweiligen Fouls hatte keiner so recht mitbekommen, ebenso das zwischenzeitliche 2:0, das man erst auf der Leinwand in der Wiederholung erkannte.

Lags vielleicht doch an dem permanent um uns herumschwirrenden süßlichen Duft? Nach dem Motto:

Soy del Verde… Soy feliz!! Soy bekifft!

Schön war’s allemal und sehr beeindruckend!!

      

 

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Der Titan und die Dame kehren mit einmaligen und unvergesslichen Eindrücken aus den verschiedenen Stadien des südamerikanischen Kontinents zurück und berichten demnächst mal wieder von der Oberliga…

…und der idiotensport sagt: ¡Gracias!

 

 

Soy del Verde – Soy feliz
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