England, West Midlands: Ein Blick auf die Landkarte genügt und es ist um mich geschehen. Diese ganzen Namen! Birmingham, West Bromwich, Wolverhampton, aber auch Solihull, Sutton Coldfield, Kidderminster, Wallsall, Lichfield, Stourbridge, Nuneaton… Da will ich überall mal hin.

Den drei größten Vereinen der Region (sorry, Birmingham City!) haben der libero und ich im Januar schon mal einen Besuch abgestattet: Aston Villa, West Bromwich Albion und den Wolves. Geht alles mit Bus und Straßenbahn, dauert einen halben Tag und ist super.

Aston Villa

…ist im Nordosten Birminghams beheimatet, in einem Stadtteil namens Aston, quelle surprise. Eine eher unscheinbare Ecke zugegebenermaßen, aber der Villa Park ist eine Wucht: Die Klinkerfassade, das Wellblech, die Eisentore, die ganze greifbare Tradition.

Möglicherweise war der Aston Villa F.C. vor langer Zeit einmal der berühmteste, meistbewunderte englische Fußballverein. So wurde die Football League, der älteste Ligawettbewerb überhaupt, 1888 auf Initiative Villas ins Leben gerufen – sie wurden in der ersten Saison Vizemeister –, und die wunderschönen Vereinsfarben Claret and Blue fanden Nachahmer überall auf der Welt. (D.h. etliche auf den Britischen Inseln und einen in der Türkei.)

Hier ein paar Bilder von Stadtteil und Stadion…

  

     

  

     

…und zwei Tafeln, die mich unweigerlich an einen gewissen Laden in München haben denken lassen:

  

West Brom

The Hawthorns, der Ground von West Brom, hat praktischerweise eine eigene Haltestelle auf der Metrolinie zwischen Birmingham und Wolverhampton. Einmal den Bahnsteig hoch, die typischen Reihenhaussiedlungen entlang, und schon sahen wir es daliegen, betörend und ein bisschen geheimnisvoll.

   

     

  

Auch der West Bromwich Albion F.C. nahm als einer von zwölf Vereinen an der ersten Football League-Saison teil.

Bomber Brown war damals aber noch nicht am Start.
Wolves

Höhepunkt des Tages sollte das Abendspiel zwischen den Wolves und Crystal Palace werden. Premier League™. Nach den fußballerisch eher dürftigen Spielen einen bzw. vier Tage zuvor freuten wir uns auf rasante Ballstafetten, gewitzte Dribblings, punktgenaue Tackles, flinke Läufe, virtuose Torabschlüsse – ein hin und her wogendes, super-aufregendes Spiel halt, das alles hält, was die ‚beste Liga der Welt’ verspricht. Zehn Minuten vor Schluss hatten wir von alledem wenig bis gar nichts gesehen, es stand es immer noch 0:0, immerhin, damit kann man ja daheim auch ein bisschen kokettieren, drei Spiele gesehen und kein einziges Tor.

Doch nicht einmal das war uns vergönnt, Ayew traf in der 83. (zugegebenermaßen tatsächlich virtuos) für Palace. Der Auswärtsblock flippte aus und der Rest des Stadions leerte sich erschreckend schnell. Ein Elfmeter in der Nachspielzeit stellte schließlich das 0:2-Endergebnis her.

Wir hatten ein enttäuschendes Spiel mit größtenteils nicht vorhandener Stimmung (fast ausschließlich die Gästefans bemühten sich gelegentlich um Support) in einem allerdings sehr schönen Fußballstadion mit dem noch schöneren Namen Molineux gesehen…

     

      

      

      

…und mit dem Wolverhampton Wanderers F.C. das dritte Gründungsmitglied der Football League an einem Tag.

Goodbye England, bis zum nächsten Mal. Mit oder ohne Visum.

 

Dreimal englischer Fußballadel
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