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Warum nicht mal Schaffhausen? Vielleicht, weil die Schweiz eigentlich viel zu teuer ist, um dort auch nur einen Tag zu verbringen. Es sei denn, man pickt sich das heraus, was zu schultern ist. Und das war dann auch der Plan. Es war Montag, der 11.08.14. Um 19:45 Uhr im Stadion Breite sollte es steigen, das Duell zwischen dem FC Schaffhausen und Lausanne Sport. Der Tag begann mit einer wunderschönen Fahrt vorbei am Bodensee über die Schweizer Grenze, dann freilich über die Landstrasse nach Schaffhausen. Und siehe da, gar nicht mal so hässlich, dieser Ort. Wurde ich ja bisher von der Schweiz eher enttäuscht mit diesen Betonwohntürmen, welche die angepriesene Heidi-Idylle aufs rabiateste torpedieren. Aber hier, herrliche Altstadt, der oder das Munot, freilich die Rheinfälle im benachbarten Neuhausen. Und die Jugendherberge erst. Wunderschönes Gebäude und für Fußballgäste extrem gut gelegen. Gerade einmal fünf Minuten durch die angrenzenden Schrebergärten geschlendert, schon steht man am Stadion. Da ging es dann auch hin, nachdem ich festgestellt hatte, dass ich den Altersdurchschnitt der Jugendherbergsgäste trotz meiner nun bald 42 Lenze deutlich nach unten drückte.

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15 Schweizer Franken für den Stehplatz waren in Ordnung, 5 Franken für die in Papier eingewickelte Stadioncervelatwurst dann eher schon grenzwertig, für die Schweiz allerdings offensichtlich üblich. Die ersten klugen Kommentare ließen nicht lange auf sich warten. „Gegen wen spielen sie denn?“. Was ich mich fragte, warum ein Frauenarzt Werbung im Fußballstadion macht. Oder ist es ein Urologe? (Auflösung am Ende des Artikels)

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Schwarzgelb ist bei Schaffhausen beliebt, weil Vereinsfarben, daher fiel ich mit dem zufällig gewählten Bruins Pulli nicht so auf. Lausanne in blau und weiß. Dann begann ein sehr gutes Spiel, dass in seiner Dramaturgie eigentlich alles aufweisen konnte, was man sich als neutraler Beobachter nur wünschen kann.

Vier Minuten gespielt und es klingelte bereits im heimischen Tor. Da hatte der Torhüter mit der Nummer 88 das Nachsehen. Zuhause recherchiert stellte ich fest, dass die Nummer des Keepers auf sein Geburtsdatum zurückzuführen ist. Würde ich mir ja trotzdem zweimal überlegen. Überhaupt scheinen die Schweizer das mit den Schriftzügen nicht so genau zu nehmen.

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Kurz später fiel eigentlich das zwei zu null, aber der Schiri entschied auf Abseits, obwohl ganz klar der eigene Verteidiger den Ball zum Eigentor geköpft hatte. Nach 30 Minuten das Zweinull der Marke „darum gebettelt“. Die spielten sich den Ball hinten rum und der letzte Mann ging ein Dribbling ein, welches er nur verlieren konnte und schon fiel das Tor. Minute 34 bereits der Doppelwechsel beim Gastgeber. Heftig. Kurz später noch so ein Könnerkommentar: „Alter, s´steht ja schon zwei zu null.“ Pausenfazit: Heute ist Fußball für Schaffhuse ein Reinfall… aber sie wurden immer besser und nach einer Ecke das Anschlusstor. Jetzt wurde es richtig heiß. Doch noch etwas Spannung und Stimmung hier in der Breite. Unter den 1733 Zuschauer zeigten sich leider auch einige Arschgeigen, die das N-Wort von sich geben, als ein schwarzer Spieler der Gegner ihrer Meinung nach zu lange am Boden liegen blieb. Fünf Minuten vor Schluss wurde es turbulent. Ausgleich für Schaffhausen. Daraufhin wollte der Stürmer den Ball holen und wurde prompt vom Verteidiger der Gäste umgestoßen. Rot. Drei Minuten spielen in Überzahl. Vielleicht der Sieg? Fast. ein Pfostenschuss des FC beendete die Partie dann doch zum Endstand.

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Bleibt für mich nur noch, die Frage aufzulösen, wer denn nur Dr. Rohr ist?  rätinaS

Kein Reinfall am Rheinfall

2 Gedanken zu „Kein Reinfall am Rheinfall

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