Kult trifft Kult
Cordi vs Altona 93
2.10.16
Sportanlage Bekkamp
Wie bereits zwei Mal in der vergangenen Saison bei Barmbek Uhlenhorst (BU), gönnte ich mir auch diesmal während meines Hamburg Wochenendes ein Spiel der Oberliga HH. Grade nach dem Frust- und Tragik-Erlebnis von St. Pauli in Hannover tags zuvor (darüber mögen andere schreiben, ich sag dazu mal nichts!), wollte ich Fußball an der Basis gucken.
Und gleich vorweg: Das Spitzenspiel zwischen WTSV Concordia, wie Cordi seit der Fusion mit dem Wandsbeker Turn- und Sportverein heißt, und der ewigen Legende Altona 93 war eine echte Augenweide für alle Fußballexperten. Da schnalzte der Titan des Öfteren mit der Zunge, angesichts der dargebotenen Fußballkost: Von Beginn an wurde das Mittelfeld von beiden Teams durch sicheres, schnelles Passspiel und präzise Diagonalpässe überbrückt, Zuspiele durch die Schnittschnellen der Abwehr, Flankenläufe mit scharfen Flanken nach Innen und Schüsse aus allen Lagen ließen das Fußballherz höher schlagen.
Die erste Halbzeit gehörte Altona und so stand es 2:1 für die Jungs von der Adolf Jäger Kampfbahn, die von einer beachtlichen Anzahl Sympathisanten angefeuert wurde. Nach dem Wechsel erhöhte der Spitzenreiter aus Marienthal/ Wandsbek das Tempo und den Druck und kam immer mehr zu Möglichkeiten. So fiel nach einer herrlichen Kombination der Ausgleich und 15 Minuten vor Ende der Führungstreffer. Altona warf nochmals alles nach vorne und es blieb spannend bis zum Schlusspfiff. Meine persönliche Vorhersage von 3:3 lag durchaus im Bereich des Möglichen. Fast 800 Zuschauer (Saisonrekord) bildeten einen würdigen Rahmen für dieses Spitzenspiel auf der neuen Anlage mit Kunstrasen und nagelneuem Vereinsgebäude im Stadtteil Jenfeld, wohin Cordi nach dem Verlust des einmaligen Stadions in Marienthal und dem Zusammenschluss mit dem WTSV umziehen musste. Ob Cordi auch aufsteigen will, ist unklar, da in den letzen Jahren kein Verein außer Altona den Antrag auf die ungeliebte Regionalliga stellte. Ist auch egal, denn es wurde auch in der 5. Liga Fußball auf ganz hohem technischem Niveau geboten bei 6€ Eintritt. Dazu: Bier für 1.80€, vielfältige, selbstgemachte kleine Leckereien – von freundlichen und fleißigen Vereinshelfern verkauft, entspannte, faire Fangruppen, die sich rundum verteilen konnten und kein nerviger blöder Stadionsprecher mit Dauerbeschallung. Was lässt sich der geneigte Fußballfan eigentlich so alles gefallen in den Bundesligaarenen an zuvor nicht planbaren, variablen, fernsehgerechten Spieltagen??
Fazit: Der Spielplan der Oberliga HH hat bei mir jetzt einen festen Platz und ich werde ihn in meine Hamburg Planungen mit einbeziehen, denn auf den kann ich mich verlassen.
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Der idiotensport bedankt sich ganz herzlich beim großen Herrn Titan für diesen herrlichen Bericht. Nagel auf den Kopf getroffen, würde ich sagen.