Vejle BK – FC Midtjylland

Samstag, 4.8.2018 – 19:00 Uhr

Bølgen heißt auf Deutsch „Die Welle“ Dieser Wohnkomplex ist seit 2011 das Wahrzeichen von Vejle in Süddänemark.

Im Stadion von Vejle, dem „Vejle Stadion“ (Es geht auch einfach!) sah man die Welle nicht, Gottseidank! Und doch war es ein auf und ab mit bitterem Ende für die Mehrheit der 7519 Tilskuere, also doch wieder Sinnbild. Einigen bemerkenswerten Ereignissen durfte ich beiwohnen. Hier in Bild und Text und Gegenwartsform.

Das sind nicht etwa die 68 Geburtstagskerzen für meine Schwiegermama, sondern eine Einstimmung auf einen schönen Fußballabend zwischen dem Vejle Boldklub und einer Spielergemeinschaft aus Herning und Ikast, besser bekannt als FC Midtjylland. Für die idyllische Beleuchtung sorgt hier der Anhang der Gäste.

Das ist schon Glück, wenn man genau da sitzt, wo sich alles abspielt. Der verschossene Elfmeter von Sousa, im Nachschuss hat der Torwart dann doch keine Chance. 1 zu 0 Halbzeitergebnis. Gute Stimmung bei den Meisten. Schaut eigentlich ganz gut aus für den Boldklub. Der Name zeigt einmal mehr, wie Sprachen sich weltweit entwickeln und vernetzen. Bold – auf Dänisch Ball, auf Englisch tapfer – beides begleitet den Verlauf des Abends.

Dann Halbzeit und der Hunger kehrt ein. Wie schon damals in Viborg gibt es auch hier eine Wurst. 60 cm ist sie nicht ganz, aber gut. Übrigens kommen die hier in Vejle auch ohne Halbzeitentertainment aus. Noch ein Pluspunkt. Hier können die Menschen noch miteinander reden, ohne vom Lautsprecher niedergebrüllt zu werden. Was sie sprechen, weiß ich allerdings nicht. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass es eine sehr gelassene und fröhliche Stimmung ist. Liegt nicht am Ergebnis, denn die Atmosphäre ist auch nach dem Schlusspfiff noch positiv. Vielleicht ist man in Dänemark von dem Ergebnis der WM beflügelt. Gegen den Vizeweltmeister knapp im Elfmeterschießen verloren ist schon was…

Und ich denke mir, manchmal ist es vielleicht ganz gut, wenn man nicht alles verstehen muss, was um einen herum so alles gesprochen wird. Da spart man sich das Aufregen. Wie gestern im Schweinfurter W.-S.-Stadion, denke ich mir. Was da wieder alles für Deppen ihren geistigen Dünnpfiff von sich gaben – Kopfwindel erwünscht.

Die Wurst ist weg, die Spieler wieder da. Weiter geht es hier in Syddanmark.

Es tut sich nicht viel, außer dass die Gäste immer stärker werden und sich das Geschehen wieder voll auf meiner Seite abspielt. Also ist es kein Wunder, dass der Ausgleich fällt. Ecke Jakob Poulsen, Torwart unterläuft, Kopfball Rasmus Nicolaisen. Tor. Jubel.

Fünf Minuten später: (copy and paste) Ecke Jakob Poulsen, Torwart unterläuft, Kopfball Rasmus Nicolaisen. Tor. Jubel.

Vejle macht jetzt hinten auf, will möglicherweise noch einen Punkt retten. Aber es kommt, wie es kommen muss und wie es kommt, ist äußerst schmerzhaft für den Torhüter. Ich wage jetzt einfach mal zu behaupten, dass der Schuss weit übers Tor geflogen wäre. Aber durch die Handabwehr des Schlussmannes verändert sich die Flugkurve des Balles so skurril, dass er doch irgendwie im Innennetz des Tores landet. Tor. Jubel. Mads Døhr Thychosen freut sich über diesen letzten Fauxpas des Torwartes. Manchmal hast du einfach keinen guten Tag. Mag sein, dass sich Pavol Bajza, der Torwart an ein ganz ruhiges Örtchen wünscht. Ich würde ihm da die Nichtraucherzone des Stadions empfehlen. Keiner hier. Auch ein Plus.

                 

Déjà-vu in Dänemark

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