Barnsley war Pflicht. Montag Abend, Flutlicht, Oakwell. Es wäre bestimmt sehr schön geworden.
Wer Ronald Rengs Buch „Der Traumhüter“ nicht kennt, der wird möglicherweise auch die Stadt nicht kennen. Wer es gelesen hat, wird mir jedoch zustimmen, wenn ich sage: Da muss man hin. Der Traumhüter erzählt die Geschichte von Lars Leese, der Ende der 1990er Jahre mehr oder weniger zufällig vom Torhüter in der nordrheinwestfälischen Provinz zum Goalie eines Premier League-Klubs, des Barnsley FC eben, avancierte – und drei Jahre später schon wieder in der Versenkung verschwunden war. Reng schafft es, eine Verbundenheit der Leserschaft mit Leese herzustellen, die ganz gewiss auch daher rührt, dass dieser tatsächlich ein ganz normaler Mensch geblieben zu sein scheint, der selbst nicht so recht weiß, wie ihm geschieht. Einen großen Teil des Buches nimmt seine Zeit auf der Insel ein; das ist spannend, witzig, bisweilen auch tragisch, auf jeden Fall aber durchwegs hochinteressant. Wer beispielsweise wissen will, wie es auf Weihnachtsfeiern in England wirklich zugeht, der muss den Traumhüter lesen. Und alle anderen auch! Eine ganz hervorragende Lektüre, (Achtung Werbung:) nicht nur für Fußballfans.
Zum Schluss noch ein Gedicht. Der Barnsley Football Club hatte nämlich damals, anlässlich seines erstmaligen Aufstiegs in die Premier League, einen Mann namens Ian McMillan zum ersten hauptamtlichen Fußballpoeten der Welt berufen. Über Leese dichtete er Folgendes:
Lars Leese
Tall as trees
That grow in Wombwell WoodLars Leese
Listen please
We think you’re very good.
Wie, frage ich, kann man NICHT nach Barnsley fahren, wenn man all dies weiß?
Das Spiel ist ja dann ausgefallen, zum Stadion sind wir trotzdem gegangen. Und hinterher zum Bingo, aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Diese wunderschönen Photos!
…die teilweise wieder vom toolmaker und marc-o-mat stammen. Cheers!