CD El Cotillo – Universitario FC 1:0
Tercera Federación Grupo 12 – Spanien
Samstag, 17.05.2025
Estadio Municipal de El Cotillo
Ca. 250 Zuschauer

     

Jeder kennt Live Is Life, diese Ode an den Hörsturz, der österreichischen Band Opus. Klar lief dieser Song beim Betreten des Estadio Municipal de El Cotillo. Nein, dachte ich, bitte nicht auch noch hier. Längst vergessen gehofft, aber trotzdem ist er immer wieder da, ähnlich wie Pickel am Arsch: Österreichs späte Rache für den Anschluss an das Deutsche Reich.

Nun ja, immerhin sorgte dieser liedgewordene Quälgeist in der sechstklassigen Tercera Federación Grupo 12 für Stimmung, als ich ein Spiel zwischen Club Deportivo El Cotillo (im Nordwesten Fuerteventuras gelegen) und Universitario FC (aus Las Palmas/Gran Canaria) besuchen konnte.

        

         

Dieser Song zwang mich förmlich, zu ungewohnter Zeit (nämlich erst um 12 Uhr mittags) Kaltgetränke zu mir zu nehmen. Am Bierstand herrschte reges Treiben. Es trafen sich dort die omnipräsenten Briten, aber auch die Spanier hatten ordentlich Durst, so dass die Thekenkräfte mit dem Zapfen kaum hinterherkamen, aber allen Gästen ein Lächeln auf’s Gesicht zauberten.

       

Einen harten Job hatte der Schiedsrichterassistent auf der Tribünenseite. Unter ständiger Beobachtung und kommentierender Begleitung des Publikums verhedderte sich der gute Mann v.a. bei Abseitsentscheidungen das ein oder andere Mal. Ob allerdings ein von der Polizei ausgesprochener Platzverweis für die Meckerrentner auf Höhe der Eckfahne nötig gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln. Einige Minuten später (wahrscheinlich nach dem Bierholen) fanden sich die Herrschaften eh wieder an ihren Stammplätzen ein.

   

Den Einszunull-Siegtreffer für die Gastgeber erzielte der taiwanesische Innenverteidiger Yaki Yen gegen Ende der ersten Halbzeit mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke. Bei der ansehnlichen und umkämpften Partie fühlte man sich wie in einer Seilbahn, es ging rauf und runter. Trotz einer beachtlichen Nachspielzeit, die die Meckerrentner gestenreich kommentierten, konnte der Club Deportivo aus dem Surferspot El Cotillo den Sieg eintüten.

   

   

Mit diesen drei wichtigen Punkten rutschten die Majoreros auf den zweiten Tabellenplatz und können sich fünf Spieltage vor Schluss noch berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen.

Nach der Partie leerte sich das Stadion relativ zügig, was (neben der Aussicht auf eine gute Zeit am Strand) vielleicht auch daran lag, dass die Stadionregie erneut Live Is Life einspielte und zwangsläufig auch mich damit in den Na Na Na Na Nachmittag entließ.

P.S.: Ich bin Besitzer der Single. Jugendsünde.

 

Ode an den Hörsturz
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