BSG Chemie Leipzig – BSC Freiberg 2:0
Alfred Kunze Sportpark, Leipzig Leutzsch
Zuschauer: 1043
BSG Chemie, 1. FC Lokomotive, FC International, Roter Stern, SSV Markranstädt und, nun ja, irgendwie auch Rasenball, die Auswahl ist groß in Sachen Profi- und ambitionierten Amateurfußball in Leipzig. Aber festzuhalten bleibt eines: Leipzig ist grün-weiß. Das zeigt sich vor allem in der Südvorstadt, im Szeneviertel Connewitz und natürlich in Leutzsch. Vielleicht kann man durch die Bilder einen kleinen Eindruck davon gewinnen.
Chemie Leipzig versteht sich als Verein, der frei ist von politischen, ethnischen und konfessionellen Bindungen und als Verein, der den Grundsatz religiöser und weltanschaulicher Toleranz, geschlechtlicher Gleichstellung sowie parteipolitischer Neutralität vertritt.
Einige offensichtlich verblendete Besucher der Begegnung BSG Chemie Leipzig (BSG steht übrigens für Betriebssportgemeinschaft) gegen BSC Freiberg bemühten Mitte der zweiten Halbzeit den streitbaren Schlachtruf „Nur ein Leutzscher ist ein Deutscher“, der vor der Wende für den Widerstand gegen die politischen Machenschaften des DDR-Regimes stand und heutzutage von einigen Wenigen zweckentfremdet wird, um sich zu einer politischen Richtung zu bekennen, die kein Mensch mit gesundem Menschenverstand befürworten kann. Sich dessen bewusst, machten sich Teile der politisch aktiven und links eingestellten Ultras der BSG (Diablos) auf den Weg zum Dammsitz, wo sich die rechten Krakeeler aufhielten, um ihnen ihre Abneigung verbal und manuell mitzuteilen. Das kleine Handgemenge löste sich aber relativ rasch auf, so dass man weiterhin dem unspektakulären Zwei zu Null Sieg der Chemiker gegen harmlose Bergstädter beiwohnen durfte, welcher den Leutzschern den Verbleib an der Tabellenspitze der Sachsenliga sicherte und sie demzufolge zum Ende der Saison hin auf einen Aufstieg in die NOFV-Oberliga Süd spekulieren dürfen. Trainiert werden die Grün-Weißen im Übrigen von der St. Pauli-Legende Dietmar Demuth.
Lieber lesmudo,
bei den hübschen Bildern geht einem ja das Herz auf!