Bayern München II – MSV Duisburg 2:2
Städt. Stadion an der Grünwalder Str., 1. Juli 2020
Zuschauer: Kaum welche

Der MSV ist zu Gast und lesmudo und ich sind die Zaungäste. Abwechselnd linsen wir durch den einen Spalt, der sich hinter der Ostkurve (die keine Kurve mehr ist) auftut und einen Blick auf die Anzeigetafel, zirka ein Sechstel des Spielfelds und das linke Kreuzeck des gegenüberliegenden Tores ermöglicht.

Zwei Frauen kommen vorbei und wollen auch mal gucken. Da sind ja gar keine Zuschauer, sagt die Tochter. Ja genau, sind doch alles Geisterspiele zur Zeit, sagen wir. Aber warum spielen die dann überhaupt?, fragt die Mutter. Sehr gut, denke ich. Keine Ahnung vom Fußball, aber meistens reicht ja schon der gesunde Menschenverstand.

         

Gegen Ende des Spiels werden wir durchgecheckt und erhalten einen Platzverweis, weil Geisterspiele eben Geisterspiele sind – und weil es größere Menschenansammlungen in Zeiten wie diesen zu verhindern gelte. (Vgl. auch Isar.)

Sich zu bewegen allerdings bleibt polizeilich erlaubt, also lösen lesmudo und ich unsere Zusammenrottung auf und begeben uns auf einen Spaziergang ums Stadion, werden vollgeregnet, und in der Nachspielzeit fällt der 2:2-Ausgleich für die Bayern.

Wenn das die Neue Normalität sein soll, dann kenn ich die aber schon lange.

  

     

      

Bilder: lesmudo, alteheide

 

In Zeiten von
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Ein Gedanke zu „In Zeiten von

  • Dass der große MSV in der Endabrechnung genau durch dieses Gegentor in der Nachspielzeit den direkten Aufstieg in die zweite Liga verpasste und anstatt seiner nun die Flyeralarm-Kickers aus Würzburg in selbige aufgestiegen sind und sich der Club demzufolge in der Relegation mit dem Plastikverein aus Ingolstadt rumärgern muss, erscheint in Zeiten wie diesen nur konsequent.

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