Aus der Serie: Der Titan berichtet…
heute mal wieder aus der ewig jungen Adolf-Jäger-Kampfbahn in Altona
Altonaer Fußballclub 93 versus Bremer Sportverein 1:1
Zuschauer: 1900
Als „Vorspiel“ zum Bundesligaauftakt von St. Pauli gegen den BVB, und um den Bezug zum „Fußball für alle“ nicht zu verlieren, gönnte ich mir das Regionalligaspiel zwischen Altona 93 und dem Bremer SV um 15:30, just, wo andere sich von Sky oder DAZN oder Magenta oder, oder leck mich die telegerechte Aufbereitung der BL-Spiele in Konferenz oder einzeln servieren lassen.
Der Sitzplatz-Dauerkarte sei Dank, dass ich ein weiteres Übel in diesem Jahr umgehen kann: Über 2 Stunden vor Spielbeginn am Einlass für Stehplätze stehen…
Also gemütlich zur Griegstraße schlendern und vorm Vereinsheim zu prima Mucke entspannt ein Bierchen schlürfen und klönen.
Ach ja – Tickets? Kein Problem: Gibt ja Kartenhäuschen!
Und so betritt man für nen 10er ohne Kontrolle und Einlassschranken den ehrwürdigen Ground. (Laut Auskunft darf der AFC noch über das Jahr 2028 da spielen – „AJK for ever!!“)
Die Stimmung sehr freundschaftlich unter Gleichgesinnten, nach dem Motto: Bier – Bratwurst – Panzenberg (Stadion des BSV).
Polizei sowieso Fehlanzeige. Werbung? Nix gehört. Freie Wahl der Stehplätze bis man meint die beste Perspektive gefunden zu haben: Die des Torwarts! Das Publikum auf dem Grashügel bunt gemischt, familiär und punkig, mit ironischen Kommentaren zum Spiel.
Das selbige lebte von Fehlern und kleinen Unzulänglichkeiten und war dadurch spritzig, kurzweilig und von guten Torwartleistungen beiderseits gekennzeichnet. Nach dem 0:0 zur Halbzeit und nem Pausenimbiss in Form einer Bratwurst plätscherte das Spiel ein wenig hin und her, bis Altona durch eine Rote Karte dezimiert wurde. Aber wie aus dem Nichts gelang ihnen per sehr schönem Kopfball das 1:0.
Die Bremer drückten weiter und nach der gefühlten 15ten Ecke (die übrigens von keinem „präsentiert“ wird) gelang ihnen 5 Minuten vor Schluss mit einem platzierten Schuss der verdiente Ausgleich. Bei dem blieb es auch.
Fazit 1: Sportlich steht Altona in dieser Saison in der Regionalliga Nord mit 5 Punkten nach 4 Spielen ganz gut da.
Fazit 2: Es hat wieder jede Menge Spaß gemacht, in der Adolf-Jäger-Kampfbahn gewesen zu sein.
Fazit 3: Ich kam entspannt rechtzeitig zum Nachspiel ans Millerntor, wo ich doch einen gewissen Unterschied zum Amateurfußball feststelle, aber auch einen gewaltigen zu all den anderen Folklore- Vermarktungsarenen.
Der berühmte „Spagat“ gelingt dem FC St. Pauli in einer noch erträglichen Weise.
Wenn nicht mehr, dann nur noch: Bier Bratwurst Amateurfußball!!