Nach stadion- (aber keineswegs fußball-)freien Tagen in Istanbul stand nun Zentralanatolien auf dem Reiseplan. Dabei entpuppte sich der kurze Aufenthalt in Karaman, auf dem Weg von Konya nach Ulukışla, als unerwartet schön.

Das lag nicht unwesentlich an den drei Schalterbeamtinnen am Bahnhof, die sich über unsere ungelenken Versuche, etwas über weiterführende Zugverbindungen herauszufinden, gar köstlich amüsieren konnten – die Situation war aber auch zu absurd: Da sind Leute, die löchern uns schon die ganze Zeit, wie sie nach Kayseri kommen könnten. Mit dem Zug! Ey, woher sollen wir das wissen? Und dann haben sie noch so eine komische Karte dabei, in die sie die Bahnlinien selbst eingezeichnet haben. Mann, was für Vögel. Einfach mal lachen, das könnte helfen. Und es half, wir lachten einfach mit, und schon eine knappe Stunde später hielten wir die Tickets in der Hand.

Karaman istasyonu   Bahnkarte   Zug

Zur Feier des Fahrkartenerwerbs gingen wir in ein Café, dessen Inhaber ein Papagei war, dann ließ sich der toolmaker nebenan beim kuaför in spektakulärer Weise die Ohrenhaare abfackeln, und als Sahnehäubchen obendrauf fanden wir am Ende sogar noch ein Stadion: Das Kemal Kaynaş Stadyumu, das allerdings schon länger keinen höherklassigen Fußball mehr gesehen haben dürfte. Ausgiebige Recherchen förderten zutage, dass Karamanspor in der jüngeren Vergangenheit einmal kurz in der dritthöchsten Liga vertreten war (2003/04), sich drei Jahre später jedoch bereits in der fünften Spielklasse – der obersten Amateurliga namens Bölgesel Amatör Lig – wiederfand. Dann verlieren sich seine Spuren. Jedoch spielt in eben jener Amatör Lig in dieser Saison ein Verein namens Karaman Belediyespor. Ob das der Nachfolger von Karamanspor ist, ein komplett eigenständiger Verein oder ein Fusionsklub, konnte ich nicht eruiren. Eines aber ist sicher: Er trägt seine Heimspiele im von uns besuchten Stadion aus, Kapazität: 2.256, Platzwart: Sehr freundlich und äußerst fotogen.

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Zwischenstopp
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