Panorama

ESV München – SC Inhauser Moos 1:0
München, Sportpark Nymphenburg, 12. Oktober 2014
Zuschauer: 65

Im Kellerduell der Bezirksliga Oberbayern Nord feierte der ESV München einen wichtigen 1:0-Sieg gegen den Tabellenletzten SC Inhauser Moos. Das einzige Tor der Begegnung fiel in der 29. Minute durch einen schönen, aber nicht unhaltbaren Freistoß in den linken oberen Winkel. Die Eisenbahner rückten durch den Erfolg in der hart umkämpften, teilweise sehr unfair geführten Partie vom vorletzten auf den Relegationsplatz vor, während in Haimhausen der Klassenerhalt schon jetzt in weite Ferne gerückt zu sein scheint.

Der Moment, der das Spiel entschied.
Der Moment, der das Spiel entschied. Vermeintlich.

Soweit zu den Fakten. Eine Frage aber muss erlaubt sein: Wie es sich für einen ESV gehört, liegt der Ground des ESV München direkt an den Gleisen, genauer gesagt an der Stammstrecke zwischen Pasing und Ostbahnhof. Wie sich wohl die Akteure auf ihre Aufgabe konzentrieren können, wenn sie ständig der Faszination Eisenbahn, sprich Güterzug, Regionalexpress, S-Bahn, InterCity, ausgesetzt sind? Grenzt das nicht schon an Wettbewerbsverzerrung? Denn während sich bei der Heimmannschaft möglicherweise ein gewisser Abnutzungseffekt einstellen könnte, sind die Gäste dieses pulsierende Leben ja überhaupt nicht gewöhnt! Da springt man als Torwart dann schon einmal die entscheidende Hundertstelsekunde zu spät ab, wenn nebenan der ICE nach Münster vorbeidonnert, da ist der Mittelstürmer einen Augenblick nicht ganz bei sich, wenn gleichzeitig ein kilometerlanger paneuropa-Güterzug Cargo nach Holland transportiert, da wird man seines Lebens als Einwechselspieler ganz schön leid, wenn man das Rauschen der Regionalbahn vernimmt, die einem zuflüstert: Komm doch lieber mit an den Walchensee, kurz bevor man von seinem Gegenspieler die Tribüne hochgerempelt wird. Dem wirft man halt dann aus einem halben Meter den Ball ins Gesicht, weil man in diesem Moment tatsächlich lieber am Walchensee wäre  – und beim vorzeitigen Gang in die Kabine sieht man die S-Bahn nach Tutzing fahren und denkt sich: Selbst ein Ausflug an den Starnberger See wäre noch besser gewesen als diese Scheiße hier.

Wahrhaft
Die wahren Gründe
spielentscheidend
für die Niederlage.
Wahrhaft spielentscheidend
Markiert in:             

2 Gedanken zu „Wahrhaft spielentscheidend

  • Auch nach sorgfältigen reflektieren des beschriebenen Platzverweises und ’ner Nacht drüber schlafen, so schlimm fand ich die Aktion nicht. Klar hat der Ball im Gesicht des Gegenspielers nichts zu suchen, aber der selbige wurde ja nicht mit voller Wucht gegen die gegnerische Fratze geschleudert, sondern fast liebevoll abgelegt, wie ich finde, Gelb und eine deutliche Ermahnung wären für mich vertretbar gewesen. Im Gegensatz dazu, hätte für mich die unsportliche schauspielerische Leistung des ESV Spielers durchaus auch ein Verwarnung verdient gehabt.
    Wie passend das wir den netten Nachmittag im Gasthof „Schwalbe“ haben ausklingen lassen…

    Fazit vom toolmaker: Stellt’s euch net so an und spielt’s Fußball oder fahrt’s mit der S-Bahn zum Walchensee

    1. Es fährt keine S-Bahn zum Walchensee, sondern nur eine Regionalbahn. Also kein RE, wie im Bericht fälschlicherweise angedeutet. Sorry.
      Und, Herr toolmaker, der Schauspieler hätte auch eine Gelbe verdient gehabt, keine Frage. Vielleicht waren es auch anderthalb und nicht nur ein halber Meter Entfernung. In dem Moment kam für den Verteidiger halt viel zusammen, wie lesmudo und ich in Wien hobbypsychologisch fein herausgearbeitet haben, und dann natürlich Kurzschlusshandlung. Rot geht klar, meine Meinung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.