Panorama

SV München von 1880 – FC Neuhadern 2:2
München, Emil-Nüssler-Stadion, 2. November 2014
Zuschauer: 50

In München ist es in den unteren Klassen eher ungewöhnlich, dass Vereine noch ihren eigenen Ground bespielen. Wie uns ein freundlicher Sportamtsmitarbeiter neulich bei Herakles erzählte, treten manche Vereine ihre Spielstätten sogar an die Stadt ab, weil sie selbst mit der Instandhaltung überfordert sind. Deshalb bereist der idiotensport also fast nur Bezirkssportanlagen…

Jedoch nicht am gestrigen Tag, denn da ging es Richtung Westpark zum Sport-Verein München von 1880 e. V., der ein ‚Stadion‘ – mit Tribüne – sein Eigen nennt. Den Spielfeldrand säumt an den Geraden ansonsten ein Graswall, teilweise mit Traversen ausgestattet, hinter den beiden Toren war wohl einmal Platz für Leichtathletik, jetzt ist hier Platz für Natur. Der Kassier nahm unser Lob für die Schönheit der Anlage dankend zur Kenntnis, nicht ohne noch ein stolzes „Und alles im Privatbesitz!“ hinterherzuschicken.

EingangsbereichIdylleACABGras TorwartFansTorTraversen EckeHimmel

Der SV 1880 hat als Aufsteiger allerdings einen schweren Stand in der achten Liga, da hilft auch der schönste Ground nichts. Als Tabellenletzter mit sechs Punkten nach elf Spieltagen (und mit einem miserablen Torverhältnis) ging es gegen Neuhadern hauptsächlich darum, den Anschluss ans untere Mittelfeld nicht vollends abreißen zu lassen. In der ersten Halbzeit bewegte sich das Spiel auf überschaubarem Niveau, den FCN habe ich schon stärker gesehen, von 1880 hab ich nicht viel mehr erwartet – blöd, wenn man die Tabellensituation als Grundlage der Betrachtung wählt. Denn in der zweiten Halbzeit drehten die Gastgeber mächtig auf, aggressiv und zielstrebig gingen sie zu Werke. Und so sorgte eine schöne Direktabnahme in der 53. Minute für die 2:1-Führung der Heimmannschaft, die aber durch einen berechtigten Foulelfmeter egalisiert wurde (65.). Ab dann spielten praktisch nur noch die 80er, denen in ihrer Situation ein Punkt natürlich fast schon zu wenig ist. Vor allem über ihre schnelle Numero 11, Younes Jidar (Danke, FuPa!), kamen sie immer wieder zu Torabschlüssen. Aber auch die beste Chance zum Siegtreffer, ein Elfmeter, landete nur am linken Pfosten, und so blieb es bei der Punkteteilung. Die Gäste aus dem Münchner Südwesten hätten sich über eine Niederlage nicht beschweren können, das gab sogar der mitgereiste Anhang, allesamt stattliche Herren jenseits der 70, ehrlicherweise zu.

Aber da ist das Team aus Großhadern nicht der einzige FCN, dem es an diesem Wochenende so ergangen ist.

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Privatbesitz
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