Aus der Serie: Der Titan berichtet …
Heute aus dem Estadio Universidad Nacional de San Augustin (USAN) in Arequipa

 

FBC Melgar vers. Sport Huancayo 2:2

So ein Zufall aber auch: Kaum betreten wir peruanisches Hoheitsgebiet, findet 3 Stunden später ein Spiel der ersten Liga, der Liga Una, statt.

Es treten an zum Abendspiel des 12. Spieltag: Der in Arequipa beheimatete Club FBC Melgar, aktuell nur 11., gegen den aus der Mitte Perus stammenden Sport Huancayo (15.). Spielort ist nicht der kleine Ground von Melgar, sondern das viel zu große, gut gepflegte Stadion der Universität von San Augustin.

Warum zu groß? Es tummelten sich keine 2000 Freunde des runden Leders abends um 20:00 in dem auf 2300m gelegenen und über 40.000 Zuschauer fassenden Rund, in dem Melgar auch seine Copa Libertadores-Spiele austrägt.

Wir erinnern uns vielleicht? Im Februar gastierten die Peruaner zum Rückspiel bei „La U“, Universidad de Chile, in Santiago und qualifizierten sich durch ein geschicktes 0:0 für die Gruppenphase der Copa. Bei der haben sie aber vor dem letzten Gruppenspiel keine Chance mehr auf das Achtelfinale.

Und in der Meisterschaft, die erst im März begann (Apertura, wie in Chile und Uruguay), liegt man hinter den Erwartungen zurück. Zu inkonstant sind die Leistungen.

Auch an diesem Abend zeigte die Mannschaft keine Entschlossenheit im Spiel gegen einen harmlos erscheinenden Gegner. Teilweise sah das ganze nach dem Motto aus: Ihr kriegt keinen Ball und wir treffen das Tor nicht!

Nach klaren Feldvorteilen in den Anfangsminuten für Melgar, ohne dabei Torgefahr zu erzeugen, kamen die Gäste zu einem Freistoß am Strafraum und erzielten nach feinem Trick im Nachschuss die überraschende Führung. Melgar glich noch vor der Halbzeit aus und hatte kurz danach das 2:1 auf dem Fuß, doch der Pfosten rettete den in grün gekleideten Gästen das Unentschieden zur Pause.

Ein Wort zum Publikum und zu anderen Auffälligkeiten: Ein kleines Häuflein von Melgarfans machte sich auf der Tribuna Sur, auf der fast 12.000 Platz hätten, mit Dauergesängen bemerkbar. Zur Pause war es im weiten Rund „totenstill“. Keine Musik, keine Lautsprechdurchsagen, kein Lärm bei den zwei einzigen „Verpflegungsständen“. Man konnte den Kompressor für den aufblasbaren Spielertunnel deutlich vernehmen.

      

        

      

Nach der Halbzeit ungewohnte Veränderungen: Die Balljungen streiften sich orangene Leibchen über, statt der zuvor gelben, die zuvor blau gekleideten Schiris kamen mit gelben Jerseys aus dem Tunnel und alle blau gekennzeichneten Fotografen versammelten sich auf einem Fleck an der Eckfahne. Nur der Ball und die Spieler bleiben unverändert.

   

Wie auch das Spiel – auf ein Tor. Siehe obenstehendes Motto! Die Ecken und Flanken alle zu ungenau oder der Torwart von Huancayo auf dem Posten. Dann doch, nach guter Vorarbeit und scharfem Flachpass nach innen, die längst überfällige Führung für Melgar. Kurz danach, wie in Halbzeit Eins, das dritte Tor, doch der sehr aufmerksame Torwart parierte hervorragend. Und genau diese Aufmerksamkeit ließen dann einige Einheimische vermissen und die wirklich bieder spielenden Gäste kamen nach Ballgewinn und Ecke zum völlig überraschenden Ausgleich. Bei dem blieb es auch und das fast emotionslose Fußballvolk verließ den Ort des Geschehens, wie es gekommen ist: Sehr ruhig!

P.S.: An Eintrittskarten kamen wir hier so einfach wie noch nie: Kaum aus dem Taxi, stehen schon die „Ticketinhaber“ da und bieten statt der 6Sol (1,60€) für Socios (Mitglieder), die Karte für 10Sol (2,70€) an, mit dem Hinweis, an der Kasse würden wir 15Sol zahlen. Nur lustig, dass weit und breit kein Tickethäuschen zu sehen war. Aber wozu handeln bei dem Preis? Esto es Peru!

 

Nuevo pais, nueavas impresiónes!
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