Wenig bis nichts verschafft mir größere Behaglichkeit, als an einem kalten Freitag Abend in einem richtigen Stadion zu stehen und ein Amateurspiel unter Flutlicht anzuschauen.

Freitagabend

Es sollten halt zumindest ein paar Leute da sein, beim SC Victoria in Hamburg-Eppendorf waren es 203 (bzw. 206, denn der Titan und die Dame und der Zerstörer kamen zu spät, um noch Eintritt bezahlen zu müssen), das ist viel zu wenig für ein Oberligaspiel, aber besser als gar nichts. Das Stadion Hoheluft war auch schon einmal schöner, aber weil es vor ein paar Jahren umgebaut wurde und seither regionalligatauglich ist, gibt es jetzt mannshohe Gitter und Blöcke und alles, was man so gar nicht braucht, wenn man z.B. den TSV Buchholz 08 zu Gast hat.

Aber ich wollte nicht klagen, sondern sagen, dass es schön war, wieder einmal da gewesen zu sein. Ich fühle mich einfach gut an einem Freitagabend in einem Stadion. Warum? Weil Fußballschauen das ist, was ich am besten kann und am liebsten tue, vor allem, wenn ich das mit Menschen tun kann, denen ich nicht erst erklären muss, warum das so ist. Menschen, die ich viel zu selten sehe. Mit denen man herumstehen kann, fachsimpeln bzw. dummes Zeug reden, während der Wind pfeift, der Abwehrchef kommandiert, die Lichter leuchten, die Hauptstraße dröhnt und die Zuschauer laut den Kopf schütteln. Für mich hat das etwas sehr romantisches und ich frage mich, warum nicht viel mehr Leute zu schätzen wissen, was sie da direkt in ihrer Nachbarschaft haben.

Freitagabend zu einem richtigen Spiel – das würde ich gerne öfter machen, aber so etwas gibt es in München nicht: Amateurvereine, die ihre Heimspiele in einem Stadion austragen. Mit Wurststand, Supportblock und Stadionsprecher.

Nur Leute, die so etwas nicht zu schätzen wüssten, die gäbe es auch hier zur Genüge.

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