Bank Tonne

SV Donau – SC Wienerberg 0:1
Wien, Sportplatz SV Donau, 18. Oktober 2014
Zuschauer: 90

SC Team Wiener Linien – SC Mannswörth 1:1
Wien, Sportanlage Raxplatz, 18. Oktober 2014
Zuschauer: 130

Dies ist ein Bericht aus der Zwischenzeit. Die Vienna hinter uns, den FavAC vor Augen, ließen wir es am Samstag bei zwei Spielen der Wiener Stadtliga sehr gemäßigt angehen – es blieb uns auch gar nichts anderes übrig, wir sind schließlich keine Maschinen.
Ein wunderbarer, also eigentlich viel zu warmer, Oktobertag startete in Kaisermühlen, einem TV-bekannten Viertel zwischen alter und neuer Donau. Der Platz des SV Donau liegt mitten im Grünen, die im Hintergrund dominierenden Hochhäuser der UNO-City bilden zu dieser Idylle einen schönen Kontrast. Zum Spiel hatten sich nicht einmal hundert Zuschauer eingefunden, die alten Holzplanken der Tribüne bevölkerten hauptsächlich Gästeanhänger des (Vorsicht: offizieller Name) Young Style SC Wienerberg, einem Team mit der schönen Vereinsanschrift Computerstraße 3, 1100 Wien. Viele der Einheimischen hatten es sich hingegen hinter dem Tor gemütlich gemacht, praktischerweise gleich neben der ‚Kantine‘ und somit in absoluter Biernähe. Und drei besondere Spezialisten hatten ihre eigenen Gartenstühle mitgebracht und logierten – wahrscheinlich traditionell – auf einer kleinen Anhöhe rechts neben der Anzeigetafel und hatten ständig etwas auszusetzen, ge heast! – wahrscheinlich ebenfalls traditionell. An diesem Tag aber auch zu Recht, denn guter Fußball sieht anders aus. Details weiß ich nicht mehr zu berichten, denn im Gegensatz zu lesmudo muss ich mir mein Notizbuch erst noch kaufen. Ich weiß nur, dass wir uns am Abend, nach der Begegnung zwischen dem Team Wiener Linien und dem SC Mannswörth, fragten, ob wir tatsächlich zwei Spiele aus ein und derselben Liga gesehen hatten.

Die Drei

Stueberl Bande TribueneHallo

1910 NetzeVillacher

Panorama Simmering Fanatics Anzeigetafel

Von Kaisermühlen ging es über Praterstern, Stephans- und Südtiroler Platz nach Favoriten zur Anlage des SC Team Wiener Linien. Während den Donauplatz seine schöne Lage auszeichnete, konnte der Raxplatz durch das genaue Gegenteil punkten, nämlich seine schöne Lage. Aber anders schön, urban schön, wenn man so will. Im Süden erhebt sich ein markanter, verschachtelter Gemeindebau, und nach Osten hin wird das Spielfeld von der Wand einer Lagerhalle begrenzt, gegenüber befindet sich die einzige Zuschauertribüne. Das Vereinsheim war angemessen verraucht, es gab gute Pommes und gar grauslige Leberkässemmeln.

Und, wie gesagt, das Spiel war um Längen besser! Das Team Wiener Linien (seltsamer Name, vorher hießen sie auch seltsam: Gaswerk/Straßenbahn), und die Südostvorstädter lieferten sich einen durchgehend temporeichen Kampf. Schöne Flankenläufe, hart geführte Zweikämpfe und Torchancen nicht zu knapp bedeuteten in Summe 90 Minuten Freude für den neutralen Zuschauer, obwohl lange Zeit keine Tore fielen. Dann aber, in der 81. Minute, die Führung für die Gastgeber, welche der SCM postwendend egalisierte. Das richtige Ergebnis für meinen Geschmack, denn das Spiel hätte keinen Verlierer verdient gehabt. Wenn, dann kam diese Rolle, zumindest gefühlt, den Favoritnern zu, denn das Ausgleichstor fiel unglücklich durch einen groben Schnitzer ihres Goalies. Kurz nach Spielende gab dann auch noch die Flutlichtanlage ihren Geist auf.

Wir nahmen das als Zeichen, uns jetzt endlich nach Hause zu schleichen – irgendwann ist auch mal gut mit Fußball.

SchiefRaxplatz Tribuene von links

GemeindebauTribuene von rechts

Freude EinsamCrowd

Gute Nacht Endstand

Für ein paar Stunden.
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Nachtrag: Bin beim Verfassen dieses Berichtes über drei alte Beiträge gestolpert. Der idiotensport in Wien, schlaflos aber nicht zu stoppen – lesen Sie, es lohnt sich.

 

Sandwichspiele
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