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23.8.1996: Dritter Spieltag der noch jungen Bundesligasaison 96/97. Ein Freitagabend. Genau 20 Jahre ist das jetzt her. Hammer! Mein Schlüsselerlebnis! Das Schicksal, ja, es konnte nur das Schicksal gewesen sein, oder war es, sollte es ihn geben, doch tatsächlich Gottes Fügung, evtl. aber auch des Fußballgottes Fügung, na egal, damals hatte es mich zumindest nach einem glücklichen Umstand ins Wilhelm-Koch-Stadion verschlagen. Nun gut, ich hegte bereits vorher schon gewisse Sympathien für den FC St. Pauli. Besaß ein Trikot und war so ein kleines bisschen auf dem Laufenden. So kam es, dass ich und meine zwei Begleiter, auf dem Rückweg von einem Urlaub in Cuxhaven beschlossen, noch einen Abstecher nach Hamburg zu machen. Beim Bummel über den für uns völlig neuen Kiez samt Reeperbahn und Hafenstrasse, für welche ich ja auch so meine Sympathien hatte, stießen wir am Abend des 22.8. irgendwo im Viertel auf das Plakat, welches das Spiel des FC St. Pauli gegen Schalke o4 am Tag darauf ankündigte. Für mich war klar, da muss ich hin. Sofort setzte ich alle Hebel in Bewegung, um den Besuch des Fußballspieles möglich zu machen. Schnell abgecheckt, welches ist überhaupt das Wilhelm-Koch-Stadion und wo gibt es Karten dafür. So standen wir alle Dreie am Folgetag, also am 23.8. um 10 Uhr vor dem Container am Stadion, in dem damals die Tickets verkauft wurden. Die Schlange war überschaubar. Also anstellen und dann erfahren, dass es nur noch Karten für den Gästeblock gab. Na egal, war die Meinung, Hauptsache dabei sein. So ergatterten wir schließlich insgesamt drei Karten für das Spiel gegen Schalke 04!

Da standen wir nun am Abend des 23.8.1996 inmitten des mit Schalke-Fans gut gefüllten Gästeblocks in der Südkurve des Wilhelm-Koch-Stadions. Mein Trikot hatte ich vorsichtshalber mal in Eidelstedt, wo wir nächtigten, gelassen. Ich denke, ich hätte mich damit zwischen all den Schalkern nicht wirklich wohl gefühlt. Recht gut erinnern kann ich mich dabei an den glatzköpfigen Schalkeanhänger mit Koteletten und Kutte rechts neben mir, der ein dermaßen lautes Schreiorgan und eine angsteinflößende, auch dümmliche und im Nachhinein betrachtet auch sehr rechtslastige Art und Weise hatte, dass ich mir während des gesamten Spieles kaum einen Mux zu machen traute. Saublöd, gab es doch schließlich ganze vier braun-weiße Tore zu bejubeln. Und das nach einem atemberaubenden Spielverlauf, welcher wohl jedem der damals dabei war, noch gut in Erinnerung geblieben sein dürfte. 1:3 stand es zwischendurch mal für die Knappen. Das Spiel endete 4:4! Ein Wahnsinn wahr das! Eine Hammer-Atmosphäre! Das war es wohl auch, was mich damals schließlich dermaßen beeindruckte, dass fortan für mich klar war, hier bin ich absolut richtig! Hier passt für mich so vieles: Die Leute, welche hier zum Fußball gehen, das Stadion, die Stadt Hamburg, das Viertel an sich, nicht zu vergessen der Hafen und ich komme immer wieder gerne hier her. Da scheuen mich auch die 650 km Distanz zum Millerntor nicht. Ich bin sowas von froh, hier gelandet zu sein. Ehrlich! Auch wenn ich in mittlerweile nun schon 20 Jahren mit dem FCSP schon so einiges Dramatische und Gruselige im sportlichen und vereinspolitischen Sinne erlebt habe, sind es doch gerade auch die schönen Momente, die ich in dieser Zeit mit und durch meinen Club erleben durfte. Und davon gibt es bis dato zum Glück auch schon recht viele! So begleiten mich nun schon seit geraumer Zeit einige meiner Familienmitglieder auf die diversen Auswärtsfahrten durch die südliche Republik. Auch mein ältester Sproß ist in schöner Regelmäßigkeit bei den Spielen dabei und hat es damit nun immerhin schon auf 13 St.-Pauli-Spiele gebracht. Er feiert übrigens heute seinen elften Geburtstag! ;-)

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20 Jahre FCSP

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